Philipp Melanchthon Philipp Melanchthon

"Die Jugend in den Schulen zu vernachlässigen heißet nichts anderes, als den Frühling aus dem Jahre hinwegnehmen.“

Der Namensgeber unserer Schule war ein deutscher Altphilologe, Humanist, Theologe und Lehrbuchautor. Er war als Reformator und Wegbegleiter Martin Luthers eine treibende Kraft der Reformation in Deutschland und wird auch als „praceptor Germaniae“ (Der Lehrer Deutschlands) bezeichnet. 

Philipp Melanchton wurde am 16. Februar 1497 in Bretten geboren. Sein Vater, Georg Schwarzerdt, war ein Meister der Geschützgießerei sowie des Plattnerhandwerks, der Kunst möglichst leichte, aber dennoch feste Rüstungen zu schmieden. Melanchthons Mutter hingegen stammte aus der wohlhabenden Kaufmannsfamilie Reuter. Der Großvater sorgte für eine gute Ausbildung (Anstellung des Hauslehrers Johannes Unger), vor allem in der lateinischen Sprache. Später besuchte er die Lateinschule in Pforzheim. Mit schon zwölfeinhalb Jahren begann Melanchthon ein Studium an der Heidelberger Universität, wo er auch Altgriechisch und Hebräisch erlernte, sich aber auch mit Astronomie, Arithmetik, Geometrie und Musik befasste. 1518 wurde er Professor an der Wittenberger Universität, an der er Martin Luther begegnete und die ihn 1538 zum Rektor und 1535/36 bzw. 1546 - 1548 zum Dekan der philosophischen Fakultät ernannte.1520 hatte Melanchthon Katharina, die Tochter des Wittenberger Schneiders und Bürgermeisters Hans Krapp, geheiratet. Das Paar hatte zwei Töchter und zwei Söhne. 

Melanchthon, gerade einmal 1,50 Meter groß, spielte bei der Reformation nicht nur als Luthers Vertrauter eine wichtige Rolle. Er war oftmals Verhandlungsführer der protestantischen Seite auf Reichstagen und bei Religionsgesprächen. Luther wie Melanchthon waren jeder auf seine Weise Theologe, Lehrer und Erneuerer. Beide waren bestrebt die geschaffenen Neuerungen durch Ordnungen zu festigen. Die im Vergleich zu Luther besondere Befähigung Melanchthons aber lag in seiner Begabung zur Vermittlung zwischen gegensätzlichen Positionen ohne den Kern zu verraten. 

Durch die Gründung von über 50 Schulen und das Verfassen zahlreicher Lehrbücher für Fächer wie Rhetorik, Ethik, Physik Geschichte und Geografie prägte Melanchthon das deutsche Bildungswesen nachhaltig. Er machte sich große Sorgen um den damaligen Bildungsstand. Mit seiner Schrift der "Unterricht der Visitatoren" aus dem Jahr 1528 versuchte er den Schulen, Universitäten und Kirchen eine haltbare Organisation und einen klaren inhaltlichen Rahmen zu geben. Die Schrift bildete die Grundlage für die vom sächsischen Kurfürst Johann erlassene Instruktion zur Durchführung der sogenannten Visitationen, die Melanchthon auch selbst vornahm, um auf Missstände mit Verbesserungsvorschlägen zu reagieren. Seine Pädagogik setzte auf Gründlichkeit und Wiederholungen. Ferner bestimmte er, dass Schüler erst nach Erreichen eines bestimmten Wissensstandes in eine höhere Klasse versetzt werden können. Unter Bildung verstand Melanchthon eine ganzheitliche Ausbildung, die nicht nur die Wissenschaften, sondern in gleichem Maße die moralische Verfeinerung des Menschen zum Ziel hat.

Am 19. April 1560 verstarb der nunmehr 63-jährige Philipp Melanchthon in Wittenberg. Seine letzte Ruhestätte fand er in der Schlosskirche zu Wittenberg - an der Seite seines Freundes und Mitstreiters Martin Luther.

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